Die Historie des Wasserkraftstandorts Bad Ems

 

 

Erzaufbereitungsanlage Insel Silberau 1960er Jahre

 

Im Bergland um die Lahn bei Bad Ems wurden schon vor der römischen Eroberung Erze gewonnen. Dies setzte sich auch im Mittelalter fort und gelangte zu einem Höhepunkt im 19. Jahrhundert. Die Erzweiterverarbeitung steht mit der Wasserkraft in engem Zusammenhang, da sie die Erzvorbereitung für die Verhüttung und Weiterverarbeitung in größeren Maßstab sehr erleichterte. So wurde im Mittelalter die Wasserkraft mit Hilfe von Wasserrädern an diesem Standort genutzt. Durch den Ausbau der Lahn zur Wasserstraße in den Jahren 1852 bis 1855 entstand die Insel Silberau mit einem 1200 m langen Schleusengraben, dem jetzigen Wehr und dem Turbinengraben mit Verdolungsstrecke (Verrohrung) unter der damaligen Silberaustraße (Remy-Brücke) hindurch bis hin zu drei Wasserkraftanlagen auf der Insel Silberau. Im Jahre1860 wurde die Remy-Brücke als Fußgängerbrücke und Werksbahn eingeweiht.

 

Die Wasserkraft wurde in den folgenden Jahrzehnten unter Einsatz von Turbinen genutzt. Später, zu Beginn der Elektrifizierung im 20. Jahrhundert, stand für die Wasserkraft zunehmend die Stromerzeugung im Vordergrund. Als jedoch 1945 nach einem Stromausfall die Überflutung der Bergwerksstollen eintrat, war dies das Ende des Bergbaus in Bad Ems. Die Nutzung der Wasserkraft wurde ebenfalls eingestellt.

 

Im Jahre 1971 kaufte die Stadt Bad Ems die Insel Silberau und führte sie in den darauffolgenden Jahrzehnten ihrer jetzigen Nutzung zu.

 

Zwei der ehemals vermutlich sechs Francisturbinen sind zur Erinnerung in der Nähe der heutigen Kreisverwaltung ausgestellt.

 

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